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Winter - aus Sicht der TCM

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Winter - aus Sicht der TCM

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Die Wandlungsphase Wasser wird in der TCM dem Winter gleichgesetzt.

 Diese Jahreszeit ist die Zeit der Dunkelheit, des Rückzugs und der Ruhe. Ganz im Gegensatz zum Sommer, wo alles nach außen gerichtet ist und auch das Bedürfnis groß ist raus zu gehen und Menschen zu treffen, ist es im Winter einfach schön manchmal in Ruhe ein Buch zu lesen, einen Tee zu trinken und einen stärkenden Eintopf zu kochen.

Das Metallelement stand im Lebenszyklus für das Alter, den Lebensabend, das Wasser nun ist auch das hohe Alter, aber auch  der Tod. Und wie alles ist auch dieses Element der Wandlung unterworfen und somit sind Tod und Geburt in unmittelbarer Nähe, gehen ineinander über.

 

kerze

In der Zeit der Wintersonnenwende (21.12.) hat man das Gefühl, dass die Sonne nie mehr scheint, dass es nie mehr hell wird und siehe da– am 24.12. feiern wir das Fest des Lichts. Wir werden daran erinnert, dass aus der größten Dunkelheit Licht entspringt, in Form von Lichterketten, Kerzen und glänzenden Kinderaugen.

 

Wenn man Glück hat, und es liegt Schnee, dann kann man unter der Schneedecke die ersten Knospen des neuen Lebens entdecken, die im stärksten Frost, in der tiefsten Nacht entstehen. Und so wandelt sich auch der Tod ins Leben und schenkt uns große Hoffnung und Dankbarkeit.

Die Charaktereigenschaft des Wassers ist auch dementsprechend die Angst (wohnt doch der Tod in der Wandlungsphase), aber auch die Geduld und Hartnäckigkeit und Willensstärke, diese Zeit zu überstehen und den neuen Frühling (Holz) zu erleben.

Die Organe des Wasser sind die Nieren und die Blase. Beide regulieren unsere Wasserwege, und dienen der Reinigung. Doch vor allem die Nieren beherbergen unseren größten Schatz– unser Jing. Es wird auch als unsere Essenz bezeichnet, landläufig als DNA übersetzt. Dieses Jing muss behütet und gepflegt werden und dazu möchte ich Dir einige Tipps geben.

Die Farbe des Wassers ist schwarz, so wie ein dunkler See inmitten einer weißen Landschaft. Daher sind auch alle Nahrungsmittel mit schwarzer Farbe nährend für unser Wasserelement (schwarze Linsen, Bohnen,  Der Geschmack, der dem Wasser zugeordnet wird ist der salzige (Algen, Sojasauce, Austern, Hülsenfrüchte, Fisch).

 Unser Jing– unser größtes YIN– unsere Essenz.

Der Bereich zwischen den Nieren wird auch MingMen– das Tor des Lebens genannt und stellt in der traditionell chinesischen Medizin die Grundlage des Lebens dar. Es ist ein bisschen, wie das Sparbuch, das uns unsere Eltern zur Geburt mitgeben und das nur im äußersten Notfall angetastet werden soll.

jing

Oft wird Jing auch mit dem Wachs einer Kerze verglichen. Hier lässt sich aber auch schnell erkennen, dass wenn Jing zu Ende geht, auch unser Leben zu Ende geht– die Flamme erlischt. 

Oft wird Jing auch mit dem Bild einer Nuss erklärt.

Ein kleiner Kern, gut behütet, birgt einen ganzen, großen Baum in sich. Jing ist unser Potential, unsere Kraft und unser Wachstum. In körperlicher und geistiger Hinsicht.

Diese „Grundsubstanz“ ist also etwas sehr kostbares und gehört geschützt und behütet und da das Jing das größte Yin ist, haben wir besonders im Winter großes Augenmerk auf diesen Schatz, durch wärmende, nährende und behütende Maßnahmen und Handlungen.

Seelenschmeichler und Wärmespender:

  •  Warm halten: einfach gesagt, einfach getan. Zieh Dich gut an, benutze Nierenwärmer, ob gekauft, selbst gestrickt oder wie auch immer, aber halte Deine Nieren warm. Dazu gehört auch, dass Deine Füße warm und trocken sind, denn an der Fußsohle entspringt der Nierenmeridian, der direkt zu unserem Tor des Lebens gehört.
  • Bewegung an der frischen Luft: überwinde Dich, und raus mit Dir. Deine Lunge und damit Deine Abwehrkräfte werden es Dir danken. Aber verausgabe Dich nicht und achte darauf, nicht zu schwitzen. Spaziergänge und genussvolles Lufttanken sind im Winter die bessere Variante.
  • Wärmendes Essen und wärmende Getränke: bevorzuge gekochte Nahrung. Porridge, Eierspeisen oder Suppen auch schon in der Früh wärmen den Körper und stärken die Nierenenergie und damit unser Wasserelement. Koche Dir Eintöpfe zum Beispiel mit Rind oder eine Rindssuppe, Currys und Schmorgerichte. Bevorzuge warme Getränke und ja– manchmal darf es auch ein Glühwein sein :-)
  • Verwende Gewürze: Zimt, Nelken, Pfeffer, Chili, Estragon, Ingwer, Wacholder, Muskatnuss, Piment… all das sind wärmende Gewürze. Setze sie ein, aber mit Bedacht. Manche davon sind nicht nur scharf, sondern sie wirken im Körper wirklich erhitzend und können im Übermaß Kopfschmerzen, Schwindel, Unruhe und Verstopfung bewirken.
  • Herzerwärmende Filme ansehen und Bücher lesen: Mein Tipp: „Die Hüter des Lichts“: ein Animationsfilm auch wunderbar für Erwachsene geeignet– zum Weinen und Lachen schön!
  • Frühzeitig ins Bett gehen– oh ja, es wird früh dunkel und es ist einfach wunderbar, sich ganz gemütlich in die Polster zu kuscheln und ein schönes Buch zu lesen. Ach ja– für Buchempfehlungen bin ich immer dankbar! Was ist Dein Lieblingsvorweihnachtsbuch?
  • Ausreichend Faulenzen und Tee trinken. Einfach so!
  • Schöne, inspirierende Gespräche führen mit lieben Menschen. Weil es einfach so sagenhaft glücklich macht.

Vielmehr braucht es nicht, um glücklich zu sein und sein Jing, seine Essenz, seine Wurzeln zu nähren. Seid achtsam mit euch und lasst es euch gut gehen!

weihnachtskugeln

Suppe, Winter, Jing