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Winter

Innere Wärme gegen äußere Kälte

DER WINTER IST EIN HARTER MANN...

so beginnt ein Gedicht von Matthias Claudius- es beschreibt die Kälte und die Festigkeit des Winters. Und ja- der Winter kann schon furchteinflößend sein, dunkel, undurchdringlich und kalt. Aber dennoch gibt es diese magischen Momente, wo die Wintersonne durch den Nebel scheint, wo die Wärme einer Kerze, eines Feuers Vertrauen gibt und das Durchhaltevermögen stärkt.

Wenn Du gerne mehr über den Winter aus Sicht der TCM lesen möchtest, dann verweise ich Dich hier gleich mal auf meinen Blogartikel- den Du hier findest.

Hier möchte ich Dir 10 einfache Tipps geben, auf welche Art und Weise Du Dich am besten und effektivsten von Innen her wärmst:

  1. Ran an die Kochtöpfe: gekochtes Essen schenkt Dir mehr an YangQi - also Wärmeenergie als Rohkost und Brotmahlzeiten.
  2. Suppen: Suppen wärmen, schenken aber auch kostbare Flüssigkeit, die wir in der trockenen Heizungsluft ganz besonders brauchen.
  3. Kompotte: Obst in Form von Kompotten ist eine wunderbare Möglichkeit gesundes Obst in seiner wärmendsten und schonendsten Form zu Dir zu nehmen. Wenn es Dir oft sehr kalt ist, dann nimm auch gerne ZImt und Nelken bei der Zubereitung Deiner Kompotte. Sie wärmen ungemein- was aber auch bedeutet: Finger weg, wenn Du dazu neigst leicht zu schwitzen, Du oft Kopfschmerzen hast oder Schlafprobleme. Dann genügt es Dein Obst zu dünsten.
  4. Eintöpfe: machen sich leicht, schmecken gut und wärmen durch und durch. Und der saftige Aspekt der Eintöpfe schlägt wieder in die gleiche Scharte- sie schenken wunderbar Flüssigkeit, oder pathologische Feuchtigkeit auszulösen. Auch gerne mal mit Fleisch- das ist YangQi pur (verzichte aber auf Schweinefleisch- das wirkt neutral-kühlend auf unseren Körper).
  5. Verwende Kräuter und Gewürze: Kardamom und frischer Ingwer wärmen und helfen Feuchtigkeit gut zu verstoffwechseln. Wacholderbeeren, Lorbeer, Piment, bisschen Pfeffer und Rosenpaprika- all das sind Kräuter und Gewürze, die unsere Mitte (unsere Verdauung) bestmöglich unterstützen. Und vergiss nicht Fenchel, Kümmel und Anis. Unsere wärmenden Bäuchleinkräuter.
  6. Mach Bewegung: Bewegung bewegt auch unser Qi- und wenn unser Qi bewegt wird, dann zirkuliert auch unser Blut freier durch den Körper und kann ihn auch viel einfacher und effektiver wärmen. Also- raus mit Dir!
  7. Fußbäder mit Ingwer oder gestoßenen Wacholderbeeren wärmen unseren ganzen Körper über den Nierenmeridian, der an der Fußsohle entspringt. Also- bevor Du die Füße nach einem Spaziergang hochlegst halte sie noch in ein feines, wärmendes Fußbad.
  8. Leberwickel: und um die Entspannung und auch die Wärme noch mehr zu fördern, empfehle ich Dir von Herzen einen Leberwickel. Hier findest Du die Anleitung, wie Du für Dich einen Leberwickel anwenden kannst!
  9. Umgib Dich mit herzerwärmenden Dingen- schöne Decken, kuschelige Socken, feine Bücher- all das wärmt und entspannt in der schnellen Weihnachtszeit.
  10. Schenk Freude. EIn Lächeln genügt und wenn es erwidert wird, dann wirst auch Dir ganz warm ums Herz- probier es einfach aus.

Das sind nur ein paar ganz einfache, schnelle Ideen, wie dieser Winter ein warmer- ein herzenswarmer Winter werden kann.

Lass Dir das Leben schmecken- Tag für Tag

 

Linsencurry mit Schafkäse oder geräuchertem Tofu

  • Kochzeit (in Min.): 30
  • Vorbereitungszeit (in Min.): 15
  • Schwierigkeit: einfach
  • Zutaten (Elemente):
    • Element: Erde, Zutat: Karotten, Erdäpfel, rote oder gelbe Linsen (pro Person rd. 100g), Olivenöl, Agavendicksaft
    • Element: Metall, Zutat: Kümmel, frischen Ingwer, Pfeffer, Kohlrabi
    • Element: Wasser, Zutat: Brühe zum Aufgießen, Salz und/oder Sojasauce
    • Element: Holz, Zutat: 1 Spritzer Zitrone, Tomatenmark, Blattspinat, Petersilie, Kresse, Schafkäse
    • Element: Feuer, Zutat: Curry, 1 Hauch Chili, geräucherter Tofu
  • Kochanleitung:

    Das Gemüse, das knackige, wird frisch und munter gewaschen und grob zerkleinert. Die, die geschält werden müssen- bitte schälen. Nimm von Karotten doch Bio-Qualität, dann kannst Du die Schale mitverwerten und hast auch noch viele gute Bitterstoffe zur Verfügung, die genau in der Schale drinnen sind.

    Nun brate alles geschwind und ohne viel Aufwand miteinander an. Hierzu kommen nun auch die Linsen und auch die Gewürze und lösche alsdann alles mit Brühe ab.

    Lass es einfach mal für 15 Minuten köcheln und vergiss nicht immer wieder mal umzurühren. Die letzten 10 Minuten springt auch noch der gewaschene und zerkleinerte Blattspinat in das Sprudelbecken und wird mitweichgekocht.

    Schmecke nun Dein Curry mit Salz, Pfeffer, Zitronensaft und Agavendicksaft ab. Für die ganz kalten Persönchen unter uns - nimm doch auch ein wenig Zimt dazu- gibt ein tolles Aroma und wärmt zusätzlich.

    Richte es Dir schön an- frische Petersilie kommt obendrüber und auch der zerbröselte Schafkäse- diese Kombination schmeckt fabelhaft und Du hast auch noch eine Extraportion Eiweiß.

    Du kannst Dir auch noch als zusätzliche Option Räuchertofu dazumachen- einfach den Tofu (es gibt auch schon doppelt geräucherten) in Sesamöl anbraten bis er schön cross wird. Dann gibst Du Sojasauce und ein wenig Honig drüber und musst dann aber fleißig rühren, denn diese Mischung verbrennt leicht. Nochmal kurz durchziehen lassen und anrichten. Schmeckt soooo gut.

    Hier hast Du eine richtige "Jing"-Speise! Aber was ist Jing eigentlich?

    Jing wird in der TCM unser Energiespeicher genannt. Dieses Jing ist uns von unseren Eltern als Reserve, als "Lebenssparbuch" bei der Zeugung mitgegeben worden. Manche übersetzen es grob als unsere DNA, unsere Veranlagung. Aus diesem Reservoir entnehmen wir die Energie für all die Vorgänge, die unsere geistige und körperliche Entwicklung vorantreiben. Jing schützen wir durch einen adäquaten Lebensstil (genug Schlaf, genug Aktivität), qualtitativ hochwertige Nahrung und auch gute Gedanken.

    Nahrungsmittel, die unser Jing tonisieren:

    Austern, Fisch, Sojasauce, Eier (va. Wachteleier), Gelee royal, Hülsenfrüchte, Nüsse, Morcheln, etc.

    Lass Dir das Leben schmecken- Tag für Tag!

     

Wärmende Hühnersuppe mit Wintergemüse

  • Kochzeit (in Min.): 240
  • Vorbereitungszeit (in Min.): 20
  • Schwierigkeit: mittel
  • Zutaten (Elemente):
    • Element: Erde, Zutat: 4 Karotten, 1/2 Sellerieknolle, 1 Petersilienwurzel, 1 kleine Zimtstange, 2 Kartoffeln
    • Element: Metall, Zutat: 3-4 Scheibchen frischer Ingwer, Pfefferkörner, Lorbeerblätter, 1 Sternanis, 3 Kardamomkapseln, 1 Msp frische Muskatnuss, 1 schwarzer Rettich
    • Element: Wasser, Zutat: Wacholderbeeren, 3 L Wasser, Salz
    • Element: Holz, Zutat: 1 Bio-Suppenhuhn, Saft 1/2 Zitrone, Petersilie, 100g Kohlsprossen, 4 cm Tomatenmark
    • Element: Feuer, Zutat: 1 TL Kurkuma, Bockshornkleesamen
  • Kochanleitung:

    Zutaten für 4 Portionen und zum Einkochen...

    Das Huhn wird gewaschen und dann einmal in kochendes Wasser versenken- es entsteht Schaum- den möchten wir nicht- also- wird das Wasser nach der Schaumbildung ausgewechselt.

    Nun also- ca. 3L Wasser rein in einen Topf und mit dem Hühnchen zum Tanzen- ähm- Köcheln- bringen. Die Karotten, den Sellerie und die Peterwurzel werden für ihren großen Auftritt geduscht und geputzt und grob geschnitten. Dazu dürfen auch noch die Wacholderbeeren, die Ingwerscheiben, der Pfeffer, die Lorbeerblätter, der Sternanis und auch die leicht angedrückten Kardamomkapseln. Nun mit Salz und dem Zitronensaft und Tomatenmark abschmecken. Nimm anfangs eher weniger Bockshornkleesamen- er ist bitter, auch Kurkuma- also taste Dich ran.

    Nun wird die leicht simmernde Suppe zugedeckt und für mindestens 2 Stunden am Herd auf kleiner Flamme belassen. Je länger sie köchelt, desto mehr YangQi kommt in die Suppe. Übersetzt heißt das, dass sie immer wärmender im Körper wirkt.

    Das Hühnchen kannst Du nach ca. 1 Stunde aus der Suppe nehmen, damit Du das Fleisch noch fein als Suppeneinlage verwenden kannst. Löse doch einfach das Fleisch von den Knochen und gib die Knochen zurück in die Suppe, dann können auch noch die letzten Mineralstoffe herausgelöst werden. Das abgelöste Fleisch stellst Du haustiersicher beiseite und wenn die Suppe lange genug gekocht ist, dann seihe sie ab. Nimm soviel davon ab, wie Du gerade verwenden möchtest und den Rest fülle heiß in Schraubgläser ein. So hast Du eine wundervolle Basis für spätere Suppen, Saucen oder auch einen markant-pikanten Aufguss für Getreide. Im Kühlschrank ist diese Suppe gut 1-2 Wochen haltbar.

    Nun schälst Du die Kartoffeln und auch den Rettich und schneidest sie in Würfel, die Kohlsprossen werden gewaschen, geputzt und auch in Scheiben geschnitten. Nun springt dieses Gemüse zur Suppe und wird 10-12 Minuten mitgeköchelt- schmecke noch einmal ab und gib dann auch noch etwas vom abgelösten Fleisch dazu- garniere liebevoll mit Petersilie und genieße diese wärmende Suppe.

    Wirkung nach TCM:

    • YangQi tonisierend (wärmend)
    • WeiQi tonisierend (stärkt die Abwehrkräfte)
    • NierenQi stärkend (wärmt und stärkt die Nieren- unser Lebensfeuer
    • LungenQi stärkend (schwarzer Rettich)
    • Xue und JinYe tonisierend (Blut und Körpersäfte aufbauend)

    Indikationen:

    • allgemeines Kältegefühl
    • am Beginn eines Infekts (klares Nasensekret, Frösteln)
    • Infektanfälligkeit
    • Menstruationsschmerzen, die auf Kälte besser werden, Kinderwunsch
    • im Wochenbett
    • nach Krankheit zum Aufbauen - aufpassen nach großem Blutverlust und hochfieberhaften Infekten- eventuell Zimtstange und Sternanis weglassen (zu heiß!)

    Kontraindikationen:

    • akutes Fiebergeschehen
    • vermehrtes Schwitzen und Hitzegefühl des Körpers (zB im Wechsel)- dann auf alle Fälle die hitzigen Gewürze weglassen oder stark reduzieren- mit REIS eingekocht reguliert sich die wärmende Wirkung etwas

    Lass Dir das Leben schmecken - Tag für Tag

Winter - aus Sicht der TCM

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Winter - aus Sicht der TCM

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Die Wandlungsphase Wasser wird in der TCM dem Winter gleichgesetzt.

 Diese Jahreszeit ist die Zeit der Dunkelheit, des Rückzugs und der Ruhe. Ganz im Gegensatz zum Sommer, wo alles nach außen gerichtet ist und auch das Bedürfnis groß ist raus zu gehen und Menschen zu treffen, ist es im Winter einfach schön manchmal in Ruhe ein Buch zu lesen, einen Tee zu trinken und einen stärkenden Eintopf zu kochen.

Das Metallelement stand im Lebenszyklus für das Alter, den Lebensabend, das Wasser nun ist auch das hohe Alter, aber auch  der Tod.Und wie alles ist auch dieses Element der Wandlung unterworfen und somit sind Tod und Geburt in unmittelbarer Nähe, gehen ineinander über.

 

kerze

In der Zeit der Wintersonnenwende (21.12.) hat man das Gefühl, dass die Sonne nie mehr scheint, dass es nie mehr hell wird und siehe da– am 24.12. feiern wir das Fest des Lichts. Wir werden daran erinnert, dass aus der größten Dunkelheit Licht entspringt, in Form von Lichterketten, Kerzen und glänzenden Kinderaugen.

 

Wenn man Glück hat, und es liegt Schnee, dann kann man unter der Schneedecke die ersten Knospen des neuen Lebens entdecken, die im stärksten Frost, in der tiefsten Nacht entstehen. Und so wandelt sich auch der Tod ins Leben und schenkt uns große Hoffnung und Dankbarkeit.

Die Charaktereigenschaft des Wassers ist auch dementsprechend die Angst (wohnt doch der Tod in der Wandlungsphase), aber auch die Geduldund Hartnäckigkeit und Willensstärke, diese Zeit zu überstehen und den neuen Frühling (Holz) zu erleben.

Die Organe des Wasser sind die Nieren und die Blase. Beide regulieren unsere Wasserwege, und dienen der Reinigung. Doch vor allem die Nieren beherbergen unseren größten Schatz– unser Jing. Es wird auch als unsere Essenz bezeichnet, landläufig als DNA übersetzt. Dieses Jing muss behütet und gepflegt werden und dazu möchte ich Dir einige Tipps geben.

Die Farbe des Wassers ist schwarz, so wie ein dunkler See inmitten einer weißen Landschaft. Daher sind auch alle Nahrungsmittel mit schwarzer Farbe nährend für unser Wasserelement (schwarze Linsen, Bohnen,  Der Geschmack, der dem Wasser zugeordnet wird ist der salzige (Algen, Sojasauce, Austern, Hülsenfrüchte, Fisch).

 Unser Jing– unser größtes YIN– unsere Essenz.

Der Bereich zwischen den Nieren wird auch MingMen– das Tor des Lebens genannt und stellt in der traditionell chinesischen Medizin die Grundlage des Lebens dar. Es ist ein bisschen, wie das Sparbuch, das uns unsere Eltern zur Geburt mitgeben und das nur im äußersten Notfall angetastet werden soll.

jing

Oft wird Jing auch mit dem Wachs einer Kerze verglichen. Hier lässt sich aber auch schnell erkennen, dass wenn Jing zu Ende geht, auch unser Leben zu Ende geht– die Flamme erlischt. 

Oft wird Jing auch mit dem Bild einer Nuss erklärt.

Ein kleiner Kern, gut behütet, birgt einen ganzen, großen Baum in sich. Jing ist unser Potential, unsere Kraft und unser Wachstum. In körperlicher und geistiger Hinsicht.

Diese „Grundsubstanz“ ist also etwas sehr kostbares und gehört geschützt und behütet und da das Jing das größte Yin ist, haben wir besonders im Winter großes Augenmerk auf diesen Schatz, durch wärmende, nährende und behütende Maßnahmen und Handlungen.

Seelenschmeichler und Wärmespender:

  •  Warm halten: einfach gesagt, einfach getan. Zieh Dich gut an, benutze Nierenwärmer, ob gekauft, selbst gestrickt oder wie auch immer, aber halte Deine Nieren warm. Dazu gehört auch, dass Deine Füße warm und trocken sind, denn an der Fußsohle entspringt der Nierenmeridian, der direkt zu unserem Tor des Lebens gehört.
  • Bewegung an der frischen Luft: überwinde Dich, und raus mit Dir. Deine Lunge und damit Deine Abwehrkräfte werden es Dir danken. Aber verausgabe Dich nicht und achte darauf, nicht zu schwitzen. Spaziergänge und genussvolles Lufttanken sind im Winter die bessere Variante.
  • Wärmendes Essen und wärmende Getränke: bevorzuge gekochte Nahrung. Porridge, Eierspeisen oder Suppen auch schon in der Früh wärmen den Körper und stärken die Nierenenergie und damit unser Wasserelement. Koche Dir Eintöpfe zum Beispiel mit Rind oder eine Rindssuppe, Currys und Schmorgerichte. Bevorzuge warme Getränke und ja– manchmal darf es auch ein Glühwein sein :-)
  • Verwende Gewürze: Zimt, Nelken, Pfeffer, Chili, Estragon, Ingwer, Wacholder, Muskatnuss, Piment… all das sind wärmende Gewürze. Setze sie ein, aber mit Bedacht. Manche davon sind nicht nur scharf, sondern sie wirken im Körper wirklich erhitzend und können im Übermaß Kopfschmerzen, Schwindel, Unruhe und Verstopfung bewirken.
  • Herzerwärmende Filme ansehen und Bücher lesen: Mein Tipp: „Die Hüter des Lichts“: ein Animationsfilm auch wunderbar für Erwachsene geeignet– zum Weinen und Lachen schön!
  • Frühzeitig ins Bett gehen– oh ja, es wird früh dunkel und es ist einfach wunderbar, sich ganz gemütlich in die Polster zu kuscheln und ein schönes Buch zu lesen. Ach ja– für Buchempfehlungen bin ich immer dankbar! Was ist Dein Lieblingsvorweihnachtsbuch?
  • Ausreichend Faulenzen und Tee trinken. Einfach so!
  • Schöne, inspirierende Gespräche führen mit lieben Menschen. Weil es einfach so sagenhaft glücklich macht.

Vielmehr braucht es nicht, um glücklich zu sein und sein Jing, seine Essenz, seine Wurzeln zu nähren. Seid achtsam mit euch und lasst es euch gut gehen!

weihnachtskugeln