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Frühling - das "Holz" in der traditionell chinesischen Medizin


Frühling lässt sein blaues Band... Hier findest Du einige Fakten zum Frühling aus Sicht der TCM.

Die Wandlungsphase Holz entspricht lt. TCM dem Frühling und auch unserer Kindheit. Daraus lässt sich schon viel ableiten

Daraus lässt sich schon sehr viel ableiten, was das Holzelement so charakterisiert:cache 2489536784 w300

 Ein starkes Holzelement lässt sich von Rückschlägen nicht so schnell und leicht beeindrucken– es beginnt immer wieder und lässt nicht locker. Ideen und Kreativität sind da gefragt, denn wenn es auf die eine Art nicht geht, wird es auf die andere gehen (ein junger Baum sucht sich auch immer seinen Weg zum Licht– manchmal auf großen Umwegen und gegen starke Hindernisse), aber der Weg wird gegangen.

Bewegung ist das Umfeld des Holzes– Bewegung hält das Holz flexibel (und zum Holz gehören auch unsere Sehnen, Muskeln und Bänder…), Bewegung kann die großen Emotionen des Holzes eindämmen und als Ventil für Wut und Zorn fungieren und Bewegung unterstützt den freien Fluss des Qi.

Dieser freie Fluss wird vor allem von der Leber geregelt und jedem ist klar, dass wenn eine Laus über die Leber gelaufen ist, dann ist auch dieser freie Fluss gestört und man ist grantig und miesepetrig– Bewegung wirkt dem entgegen.

Ein wenig vom sauren Geschmack kann die Leber entlasten und aufheitern.

 Wichtig im Frühling ist also auch seine kindlichen Anteile wieder zu spüren, zu lachen, zu singen und zu tanzen– das ist das beste Allheilmittel gegen den sogenannten LeberQiStau– der sich vor allem durch körperliche und geistige Anspannung, muskuläre Verspannung und unspezifischen Druck unter dem rechten Rippenbogen zeigt.

Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt, ist ein Mensch“

Erich Kästner


cache 2489536805Das Grün der Kräuter zeigt uns die Vitalität und die starke Kraft, die in diesen Pflanzen wohnen.

Der erste Schnittlauch aus dem Garten, die Petersilie, die schüchtern aus dem Beet lugt, der Löwenzahn, der auf der Wiese sein Wesen treibt und auch die wunderschöne Brennnessel, die es gleichermaßen schafft uns Respekt zu lehren, durch ihre massive Wehrhaftigkeit als auch nährt und aufbaut.

Ein paar von diesen tollen Kräutern möchte ich Dir hier vorstellen: Alle diese Kräuter stärken vor allem unser Qi, unsere Lebensenergie und unser Blut. Sie reinigen und tonisieren auch unsere Abwehrkräfte.

 Petersilie:

  • sie trocknet und wärmt- hilft also bei Ödemen und zu häufigen Harndrang,
  • sie ist wehenfördernd und blutbewegend (das ist auch die Kontraindikation für Schwangere!),
  • sie kräftigt unser Qi und wirkt harmonisierend auf unseren Verdauungsapparat und gegen die Frühjahrsmüdigkeit
  • sie lindert rheumatische Beschwerden (Gicht, Arthrose, etc)

Schnittlauch, Bärlauch:

  • ist definitiv wärmender als es die Petersilie ist, und auch schärfer im Geschmack - und scharf macht scharf- sollte man also auch bei Lustlosigkeit und Schwäche im Genitalbereich gut einsetzen.
  • baut unser Blut auf und stärkt auch unseren unteren Rücken (bei Schmerzen im Lumbalbereich)
  • tonisiert unser MilzQi- dh. stärkt unsere Verdauungsleistung und hilft damit beim QiAufbau
  • unterstützt bei der Harmonisierung des Cholesterinwertes und des Blutdrucks

Löwenzahn

  • wirkt auf unseren Körper definitiv kühlend-kalt
  • leitet stark Feuchtigkeit, Nässe und Hitze aus dem Körper- wirkt also Ödemen und Feuchtigkeitsstagnation sowie Entzündungen entgegen
  • elimiert aufgrund seiner kalten Basis Hitze und auch toxische Hitze- unterstützt bei entzündlichen Hautausschlägen, Ekzemen, Neurodermitis, Augenentzündungen und andere entzündliche Prozesse
  • hilft bei Kopfschmerzen, weil er die hitzigen Energien einwandfrei absenken kann
  • harmonisiert unsere Leber und entstaut sie (hilft also auch bei großem Grant oder PMS)
  • fördert die Diurese und reinigt den Körper
  • tonisiert unser Qi und baut bei innerer Schwäche auf (Löwenzahn bricht selbst durch Asphalt, hat also eine starke Willenskraft und baut in Phasen der Schwäche auf)

Brennnessel

  • ist außen "gefährlich", innen weich und nährend! Stärkt also auch den Willen und hilft bei Abgrenzung (geistig und körperlich z.B. bei Allergien)
  • tonisiert unser Blut, reinigt es und regt die dadurch die Milchbildung an (Petersilie hemmt die Milchbildung)
  • reguliert die Menstruation und hilft dabei Blutungen aller Art (Nasenbluten, Hämmorhoiden, Zahnfleischbluten, etc.) zu stoppen, damit die Kraft im Körper bleibt
  • tonisiert unser Qi und stärkt damit auch unsere Immunität
  • baut auch unser Yang mit auf- bringt Wärme und Schwung in den Körper (Impotenz, Schilddrüsenunterfunktion)
  • ist ein Jungbrunnen- tonisiert vor allem die Essenz- unser Jing (ist in den Nieren gespeichert) und beugt frühzeitigem Ergrauen vor und stärkt die Haare und Knochen
  • unterstützt dabei Schleim aufzulösen und loszuwerden
  • kühlt bei Hitze (beruhigt bei hitzigen und entzündlichen Prozessen im Körper)

TIPP:

Baue sie regelmäßig in Deine Ernährung ein und genieße die Vorteile der kleinen Energiespender. Gönn Dir hin und wider einen Kräutertee mit Brennnessel, Löwenzahn, Schafgarbe und anderen Kräutern, aber sei Dir bewusst, dass jedes Kraut auch als Medizin angewendet werden kann- dh. jedes Kraut hat seine einzigartige Wirkung auf Dich. Übertreibe es also nicht mit der Dosierung und mit der Dauer der Anwendung.

Allen gemeinsam ist, dass wir sie leicht anbauen, ernten und finden können. Es gilt nur, mit offenen Augen durch die Welt zu marschieren. 

Dem Frühling wird in der traditionell chinesischen Medizin auch die Grundsubstanz Qi zugeordnet– unsere Lebensenergie. Diese Energie sorgt dafür, dass wir eine starke Verdauungsleistung erbringen Unsere Atmung tief ist und wir eine starke Abwehr gegen die Widrigkeiten des Lebens aufbauen, wir gut einschlafen, durchschlafen und gestärkt aufwachen, die Lebensfreude uns durchflutet und wir optimistisch und stark in die Zukunft blicken.

 


Raus in die Natur, das Grün der Landschaft aufsaugen und den inneren Schweinehund als Haustier betrachten, der Gassi geführt werden muss.

Das ist das Credo des Frühlings!