Kinder benötigen viel Zeit, viel Aufmerksamkeit, viel Liebe. Es sind wunderbare Momente, die man mit seinen Kindern verleben kann und soll.
Aber vor allem, wenn ein Kind krank ist, oder behindert, so ändert sich alles im Leben. Man ist mit Dingen konfrontiert, die man sich nie hätte träumen lassen.
Auf dieser Seite möchte ich Ihnen vor allem Dinge näherbringen, die die Gesundheit und das Wohlbefinden von Kindern angeht, Ernährung, Massage, Phantasiereisen. Und vor allem auf die Ernährung von Sondenkindern.
Für Ihre Ideen, Anregungen und Erfahrungen bin ich sehr dankbar.
Natürlich sind Sondenkinder "SondeRkinder". Sie können nicht, so wie wir, ihre Nahrung adäquat kauen und schlucken.
Oftmals sind es gravierende Schluckstörungen oder andere schwerwiegende Umstände, die die Ernährung per Sonde unumgänglich machen. Die Entscheidung, eine Sonde setzen zu lassen ist keine leichtfertige.
Aber- es ist auch kein Weltuntergang, wenn es nicht anders möglich ist. Das habe ich und meine Familie selbst erfahren
Essen sollte im besten Fall Genuss und Freude bereiten. Es sollte schmecken und gemütlich ablaufen. Nun ist es oft so, dass es ganz anders abläuft. Streß und Gereiztheit überwiegen, weil es zu häufigem Verschlucken, Spucken, etc. kommt. Von Ruhe und Freude ist man weit entfernt.
Richtig schwierig wird es, wenn sich Krankheiten manifestieren, die aufgrund von häufigem Verschlucken auftreten (z.B. Lungenentzündung aufgrund von Respiration). Dann muss etwas getan werden.
Ist die Sonde einmal gesetzt, dann steht man vor der Wahl, Sondennahrung zu verabreichen, oder selbst zu kochen. Ich möchte der Sondennahrung nicht absprechen, dass sie bestmöglich hergestellt wurde, wirklich alle Inhaltsstoffe hat, die der Körper benötigt und dass sie so kalorienhaltig ist, dass die benötigte Energie sicher zugeführt wird. Aber ich spreche ihr ab, dass sie abwechslungreich ist. dass sie auf die individuellen Bedürfnisse, in jedem Moment abgestimmt ist.
Alexander hat nunmehr seit seinem 3. Lebensjahr eine PEG-Sonde. Anfangs war ich sehr unsicher und er hat ausschließlich Sondennahrung bekommen. Dann, parallel zu meiner Ausbildung in TCM begann ich mutiger zu werden und auch für Alexander "normales" Essen zuzubereiten. Wir starteten mit einfachen Sachen wie Apfel- und Obstmus. Nun koche ich für Alexander gleich wie für den Rest meiner Familie. Zumeist langsam, mit Liebe und mit frischen Zutaten.
Natürlich ist es aufwendig. Das ist vollkommen wahr.
Aber es lohnt sich und man braucht in der Regel nicht mehr, als ein normaler Haushalt zu bieten hat.
Einen Pürierstab oder Standmixer, ein feines Sieb und einen Einkochtopf (für die Vorratshaltung- sogenanntes "Sonden-Junkfood"- wenns schnellgehen soll!).
Ich gebe die Portion für Alexander einfach in ein hohes Gefäß, und probiere einfach mal aus, wie es mit dem Pürieren geht. Natürich braucht man eine ganz beträchtliche Menge an Wasser (heiß), um pürieren zu können. Das muss man einfach ausprobieren. Je feiner es püriert ist, desto mehr Inhaltsstoffe können gegeben werden.
Nach dem Pürieren muss er Nahrungsbrei durchgesiebt werden, um etwaige größere Teile herauszukriegen- sonst verstopft eventuell die Sonde. Wir machen es immer so, dass wir den Brei in einen guten, festen Sieb schütten und dann durch leichtes Klopfen die Portion durchsieben- geht leichter als durchstreichen. Zumeist gebe ich noch einen kleinen Schuß an Leinöl dazu.
Wenn das geschehen ist, dann einfach nur warten, bis die Mahlzeit abgekühlt ist, damit es nicht zu heiß verabreicht wird. Und schon geht es los!
Es ist sehr entlastend, wenn man gleich etliche Gläser, z.B. Apfelmus oder Gemüsemus einkocht, damit man nicht jeden Tag die "volle Patzerei" hat. Mit einem kleinen Vorrat lassen sich dann jeden Tag neue Menüs kreieren.
ALSO: Arbeit machts, die Küche schaut manchmal aus wie ein Schlachtfeld und man selbst steigt auch nicht viel besser dabei aus.
ABER: es zahlt sich aus!!
Das Frühstück ist meist ein Getreidebrei, der mit Hafer-, Reis-, Dinkel- oder Mandelmilch zubereitet wird. Da es in der Früh zumeist ein wenig hektich zugeht bediene ich mich hier der ganz feinen Flocken die es in guter Bioqualität zu kaufen gibt. Einfach die Milch erwärmen, Flocken dazu, ein wenig Butter oder einen guten EL Leinöl dazu und es ist ansich fertig, das gute Frühstück.
Nach Tagesverfassung und Witterung gibt es natürlich verschiedene Zugaben:
bitteren Kakao: wenn die Verdauung zu wünsche übrig lässt.
Curcuma: zur allgemeinen Stärkung
Zimt- und/oder Lebkuchengewürz: zum Wärmen an kalten, regnerischen Tagen
Honig: wenn Unruhe sich bemerkbar macht.
Die Breie können auch mit allerhand Obst oder Gemüse zubereitet werden. Mit bereits gekochtem Apfelmus, mit Zwiebel für die Lungen oder mit Thymiansirup.
Natürlich ist es auch wunderbar eine Suppe zu geben- angereichert mit Rollgerste oder Reis ist es ein toller Start in den Tag!
Hier bekommt Alexander alles, was es auch für uns an diesem Tag gibt.
Zumeist entnehme ich von unserem Essen seine Portion und gebe diese in einen Extratopf, um seine Nahrung noch ein wenig länger zu kochen. So lasse ich Reis, alle Getreideprodukte Gemüse und Fleisch einfach länger köcheln. Es geht dann leichter zum Pürieren und ich koche automatisch mehr Qi in seine Portion- und das ist bei ihm fast immer eine wunderbare Idee.
Weiters kann ich damit auch wieder auf verschiedene Dinge besser achten- dass ich z.B. noch ein wenig Ingwer dazugeben, oder noch eine Prise Kümmel, um die Verdauung und das Immunsystem zu stärken.
Ich verzichte auch hier auf alle Milchprodukte, denn Alexander neigt von Natur aus und aufgrund seiner Immobilität zum Verschleimen und ich gebe ihm durch die Vermeidung von Milchprodukten keinen weiteren Nährboden dafür.
Die Verarbeitung der Nahrung habe ich unter dem Punkt Sondenkinder "Wie koche ich für mein Sondenkind" bereits beschrieben.
Als Jause bekommt Alexander immer Obstmus.
Wir wechseln dabei zwischen Apfel-, Birnen- und Zwetschgenmus ab.
Apfelmus: Standard; wirkt erfrischend und im Winter koche ich es einfach mit einem Hauch Zimt und Nelken ein. Dann ist der kühlende Effekt ausgeglichener.
Birnenmus: stärkt die Lungen und unterstützt die Verdauung.
Zwetschgenmus: meine Lieblingswaffe gegen Verstopfung. Hierbei einfach die Zwetschgen entkernen, Agavendicksaft und eine Zimtstange dazugeben und langsam mit wenig Wasser einköcheln. Pürieren, passieren- passt! Wenn nichts hilft- das hilft!
Im Frühling und Sommer werden natürlich frische Früchte verarbeitet: Erdbeeren, Marillen, Pfirsiche. Und wenn ein paar Gläser eingekocht werden, kann die warme Jahreszeit bis in den Herbst im Glas konserviert werden.
Abendessen:
Generell gilt, dass abends Suppen eine wunderbare Mahlzeit darstellen.
Mag. Karin Kruschinski
Pertlstein 209
8350 Fehring