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Bewegung, auch wenn es draußen kalt ist...

IMGP3011Bewegung, auch wenn es draußen kalt ist...

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Es ist der 02.November 2021. Allerseelentag. Und genauso ist das Wetter.

Grau, regnerisch, kühl, nicht einladend.

Also eher ein Wetter zum Drinnenbleiben, zudecken und nix tun.  Aber was passiert, wenn wir uns nicht mehr bewegen?

In der TCM geht es immer um den Wandel- und Wandel ist Bewegung. Jedes der fünf Elemente wandelt sich in das nächste- sie gehen ineinander über - aus dem Holz (dem Frühling) entspringt das Feuer (der Sommer). Daraus wandelt sich die Erde (der Spätsommer), der abgelöst wird vom Metall (dem Herbst) und mündet in das Wasser (den Winter).

Alles ist in Bewegung, und wenn etwas als statisch und stabil erscheint, dann nur, weil der Wandel einfach zu langsam ist, als es mit unserem menschlichen Geist zu erfassen - irgendwann werden auch die Alpen ihr so mächtiges Antlitz verändern und überformt werden- ganz anders sein, als sie es jetzt sind.

Und genauso ist es beim Menschen- bei uns. Wir entwickeln und ständig, beständig weiter- bleiben nie dieselben, die wir waren und das ist gut so.

Bewegung wird ursächliche der Wandlungsphase Holz zugewiesen. Holz ist auch das Frühjahr- unsere frühen Kinderjahre- und da ist immer alles in Bewegung- kein Stein bleibt auf dem Anderen, es geht um Wachstum, es geht um Erfüllung und um ein ständiges Nachoben-Streben. Und dieses Holz steht auch in einem ganz starken Verhältnis zum Element der Erde (Kontrollzyklus, Großmutter-Enkel-Zyklus).

Was heißt das?

Die Bewegung des Holzes verhindert, dass die Erde, deren Natur es ist stabil und unbeweglich zu ruhen, ZU lethargisch, ZU faul wird.

Ich war jetzt selbst eine Woche lang krank- außer Gefecht- hab mich auf der Couch, unter einer Decke sehr wohl gefühlt- und mein Schlafbedürfnis war ein großes. Je länger aber diese Phase anhält, desto schwieriger wird es wieder in Bewegung zu kommen- die Erde "erstickt" den natürlichen Bewegungsdrang des Holzes.

Aber was passiert dann mit uns:

  • die Schläfrigkeit wird größer
  • die Kälte wird größer (die Decke immer attraktiver)
  • die Kraft lässt nach und selbst kleine Bewegungen (Treppe steigen, Wäsche aufhängen, etc.) präsentieren sich als große Anstrengungen- wir gerade schnell außer Atem
  • Müdigkeit, Trägheit, Lethargie werden stärker, auch geistig sind wir nicht so fit- wir brauchen länger um etwas zu kapieren und um zu lernen.

All das sind Zeichen, dass unser Qi eingeklemmt ist, wahrscheinlich auch unter Feuchtigkeit und Schleim schon ein wenig erstickt. Hier gebe ich Dir ein paar Leitsymptome für Feuchtigkeit und Schleim im Körper:

  • verschleimter Rachen, Lunge, NaseIMGP3288
  • Völlegefühl und Müdigkeit nach dem Essen
  • rezidivierende Mittelohrentzündung, Bronchitis, Sinusitis
  • Ödeme
  • eher breiiger Stuhlgang
  • Ausfluss aus Nase und auch vaginal
  • Pilzerkrankungen
  • dumpfe Körperschmerzen, Kopfschmerzen
  • Zunge: dick, geschwollen, starker Belag, Zahneindrücke an den Seiten
  • und eine alles erstickende Müdigkeit

So, nun kennst Du einige Symptome für pathogene Feuchtigkeit und Schleim im Körper. Diese Feuchtigkeit ist übrigens auch ein wunderbarer Nährboden für etwaige Krankheiten, die in einem feuchten Umfeld einen guten Nährboden finden, sich zu entwickeln (Neurodermitis, Psoriasis, MS, Krebs, Parkinson, Alzheimer, etc.)

Um diese Feuchtigkeit wieder loszuwerden ist es wichtig auf verschleimende Nahrungsmittel zu verzichten:

Nudeln, Milchprodukte, zuckerhaltige Nahrungsmittel, Süßigkeiten, SoftDrinks, Orangensaft und Fruchtsäfte ansich, Weizenmehl und Schweinefleisch, sowie frittierte Speisen verursachen viel Feuchtigkeit im Körper und sollten vermieden werden.

Feuchtigkeitsausleitend sind:

Äpfel (roh und als Kompott), Reis, Hirse, Algen, Pilze (trocken angeröstet), Lauch (erwärmend), Rettich und Radieschen und Hülsenfrüchte. Kräuter kann ich Dir auf alle Fälle den Kardamom empfehlen und auch frischen Ingwer- beide unterstützen uns bei der Transformation von Feuchtigkeit.

Und hier kommt auch wieder die Bewegung ins Spiel- Unbeweglichkeit unterstützt die Schleimbildung- es kommt zu keinem Austausch- die Verdauung wird träger und die Ausscheidung wird vermindert- Nahrungsstagnation und stauende Feuchtigkeit und Schleim sind die Folge. Durch Bewegung kommt unser gesamter Stoffwechsel wieder in Gang- wird also angekurbelt.

  • Schläfrigkeit: Durch die Bewegung wird vermehrt Sauerstoff in unseren Körper transportiert (=HimmelsQi), welcher ursächlich an der Qi Erzeugung beteiligt ist. Durch mehr Sauerstoff entsteht ein besserer und höherer Energielevel- die Schläfrigkeit wird weniger.
  • Kälte: Unser Qi wird durch die Bewegung wieder durch unseren Körper transportiert und sorgt auch wieder für eine bessere Körperwärme- die Kälte kann einer Bewegungswärme weichen.
  • Kraftlosigkeit: moderate Bewegung bringt unseren gesamten Stoffwechsel (3-fach Erwärmersystem; SanJiao) in Schwung und versorgt alle Organe mit ausreichend Energie. Unser LungenQi wird also auch wieder besser versorgt- damit geraten wir nicht mehr so schnell außer Atem und können kleine Anstrengungen bald wieder besser wegstecken.
  • geistige Müdigkeit: auch hier gilt: körperliche Bewegung hält uns auch geistig fit. Für die Milz, die dem Erdelelment zugeordnet ist, ist es notwendig, dass sie nicht unter Schleim erstickt, den genau sie ist es, die für unsere geistige Klarheit zuständig ist!

Also- viele gute Gründe immer wieder die dickere Jacke zu schnappen und Bewegung an der frischen Luft zu machen.

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