Nahrungsmittelportät- vor den Vorhang bitte ich: die Karotte (Möhre)

Die Karotte ist ein wahrhaft kaiserliches Gemüse. Wohlschmeckend von süß bis hin zu leicht bitter und scharf sind ziemlich alle Geschmacksknospen gefordert und angesprochen. Vor allem dieser süße Geschmack ist es, der die Karotte für unsere Mitte- also unsere Verdauung so ungemein wertvoll macht. Die Karotte stärkt vor allem unser MilzQi und ist aus diesem Grund für alle unsere Stoffwechselvorgänge so hilfreich.

Dieses Wurzelgemüse ist roh hart und knackig und wenn sie ungeschält ist, dann schmeckt sie sogar ein wenig bitter. Diese Bitterkeit unterstützt auch unsere Diurese- also regt unsere Harnausscheidung an. Deswegen auch meine Empfehlung: kaufe immer Bio-Karotten, oder baue sie sogar selbst an und verwende sie ungeschält, dann hast Du den bitteren Geschmack immer gleich in Deiner Mahlzeit inkludiert.

 TCM-Fakten zur Karotte:

• bestens geeignet um Nässe auflösen und Yang zu wärmen
• sie tonisiert Qi und Körpersäfte und
• kann unterstützen Parasiten zu eliminieren

Übersetzt heißt das:

Gekochte Karotten können helfen Ödeme (Wasseransammlungen) abzutransportieren. Auch kann sie durch ihren wärmenden Charakter Harnwegsinfekte und chronische Blasenentzündungen, die durch Kälteeinwirkung entstanden sind, bekämpfen.

Dh. sie trocknet übermäßige Feuchtigkeit auf der einen Seite, befeuchtet aber auch bei Verdauungsschwäche und trockenen Hauterkrankungen. Auf alle Fälle harmonisiert sie und unterstützt unsere Verdauung und Resorption.

Versuche doch mal Karottengemüse mit Mandelmus aufzupeppen-

• es nährt besonders gut Dein Blut und Deine Lebensenergie
• hilft Dir bei großer Schreckhaftigkeit und schlechtem Einschlafen
• es nährt Deine Haare und befeuchtet Deine Haut
• befeuchtet auch Deine Schleimhäute und hilft einerseits bei trockenem Husten, als auch bei trockener Verstopfung

 Hier kommst Du noch zu einem besonders einfachen und feinen Rezept mit der Karotte in der Hauptrolle.

Karottensuppe mit Mandelmus

Diese blau-violetten Früchte sind einfach fein– ob pikant als Chutney oder süß als Powidl oder Zwetschkenröster, oder ganz einfach roh, pur genossen– sie schmecken und tun uns gut.

Geschmack: süß-sauer (befeuchten und bringen die Feuchtigkeit auch dorthin, wo wir sie brauchen– in die Leber zum Blutaufbau und in den Dickdarm, um die Peristaltik in Schwung zu bringen und den Stuhl gut zu befeuchten)

Thermik: neutral-leicht kühlend

Funktionskreis: Leber und Gedärme

Sie helfen uns dabei unser Qi gut zu bewegen– deswegen auch die Darmbewegung und tonisieren unser Yin– unsere Körpersäfte. Dh. bei allen Trockenheitssymptomatiken (Durst, Mundtrockenheit, Trockenheit der Schleimhäute, trockene Verstopfung, brennende Augen, etc) befeuchten und kühlen die tollen Früchte. Denk doch einfach an die über Nacht eingeweichten Trockenfrüchte- und ein Mus oder ein Kompott aus reifen Zwetschken hilft ebenfalls den Stuhl zu befeuchten und den Darm anzuregen. UND- schmecken tut diese Abführtherapie auch noch!

Auf der anderen Seite unterstützen sie uns auch bei der Ausleitung von Nässe aus dem Körper, dh. von überschüssiger Feuchtigkeit durch eine leicht harntreibende Wirkung.

Aber Achtung: ist die Mitte (unsere Verdauung) schon geschwächt (breiiger Stuhlgang, Blähungsneigung, Völlegefühl) dann sollte man vor allem mit dem Verzehr von rohen Früchten vorsichtig sein.

Einkochen ist da eine wunderbare Möglichkeit vorzusorgen und den Spätsommer im Glas zu konservieren.

Dazu einfach die  Früchte entkernen und in einem großen Topf ein wenig Wasser zum Kochen bringen– Früchte dazu, einkochen lassen (aufpassen- es brennt leicht an!) und dann nach Gusto püriert oder mit Stückchen noch heiß in saubere Gläser abfüllen.

Gleich verschließen und zur besseren Haltbarkeit noch in einem Einkochtopf bei 90°C eine Stunde vakumieren. Damit halten die Zwetschken richtig lang - und Du kannst immer auf ein wunderbares Produkt und Helferlein zurückgreifen!

Fertig ist Dein Extra an Befeuchtung!